Premiere des Talkformats „MPG trifft…" – Peter Neururer zu Gast am Max-Plack-Gymnasium
In einem Einspieler machte zu Beginn Cirsten Scharf als Schulleiterin ihre Erwartungen an den Bewerber transparent, bevor anschließend sowohl diverse Schalke-Fans als auch der frühere Nationalspieler Olaf Thon zu Wort kamen. Harte Kriterien einerseits und eine ordentliche Portion Vorschusslorbeeren andererseits versprachen schon unmittelbar zu Beginn einen unterhaltsamen Abend, den Peter Neururer dazu nutzen wollte, das Publikum von seiner besonderen Eignung als Lehrkraft zu überzeugen.
Im Laufe der Show musste sich der mögliche Vertretungslehrer unterschiedlichen Herausforderungen stellen, die dazu dienten, ihn im Hinblick auf verschiedene Unterrichtsfächer „auf Herz und Nieren zu prüfen“. Nach einer einleitenden Fragerunde trat er in einem Wissensquiz gegen Moritz Fähnrich aus der Klasse 5b an, um zunächst seine Grundqualifikationen für den Einsatz in Deutsch, Mathematik, Erdkunde, Geschichte und Englisch unter Beweis zu stellen. Auch wenn sich Peter Neururer am Ende des ersten Spiels mit einem Ergebnis von 2:9 geschlagen geben musste, kam Moritz zum Fazit, dass eine 3- als Gesamtnote vertretbar sei. Da im schulischen Alltag neben fachspezifischem Expertenwissen die Lehrerpersönlichkeit überaus bedeutsam ist, wollte sich das Publikum als Auswahlkommission natürlich auch ein erstes Bild vom Menschen Peter Neururer machen. Dementsprechend lockten ihn die Moderatoren Ben Jacobsen und Mats Hagenbach im Talk mit geschickten Gesprächsimpulsen so aus der Reserve, dass Peter Neururer auf humorvolle Art und Weise interessante Einblicke in seine Biografie und in seine Charakterstruktur gewährte. Im Rückblick auf seine eigene Schulzeit räumte er trotz der Bewerbung an einer Schule mit MINT-Schwerpunkt selbstkritisch ein, dass weder Mathematik noch Chemie oder Physik sein Steckenpferd gewesen sei. Auch auf die Frage, welche seiner Eigenschaften seine ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer wohl vorzugsweise herausstellen würden, antwortete Peter Neururer spontan und ohne zu zögern: „Der eine oder andere würde chaotisch sagen, aber alle würden authentisch sagen, alle würden auch große Klappe sagen, aber mit Sicherheit kämen da keine großartig negativen Dinge, bis auf meine Blindheit im naturwissenschaftlichen Bereich.“ Positiv überrascht war Peter Neururer angesichts der Recherchekompetenz des Kurses, sodass er bereitwillig auch Auskünfte hinsichtlich privater Interessen und Eigenheiten gab, sei es bezüglich seines Faibles für Sauerbraten, seiner Harley-Touren durch sämtliche Staaten der USA oder seiner gering ausgeprägten Affinität, was Kneipenbesuche angeht. Außerdem erfuhr das Publikum, weshalb das MPG kein Risiko dahingehend in Kauf nehmen müsste, dass sich der Bewerber für eine Versetzung nach Luxemburg entscheiden könnte.
So ausgesprochen unterhaltsam Peter Neururer im Gespräch auch war, weder Mats noch Ben verloren das eigentliche Ziel des Abends aus den Augen. Zurück zu den Unterrichtsfächern war daher schließlich wieder die Devise… Fangesänge der Schalke-Fans einerseits und der Fans des VFL Bochum andererseits waren nicht zuletzt deshalb eine große Herausforderung, weil die Songs rückwärts präsentiert wurden. Nachdem ihm das „Steigerlied“ noch wie „irgendwas vom Vatikan“ erschienen war, konnte der Aspirant auf die Stelle „Bochum“ und „Blau und Weiß, wie lieb‘ ich dich“ bereits nach Sekunden souverän identifizieren. 2 aus 6 war letztlich die Ausbeute in dieser schwierigen Kategorie, laut Mats war das „ganz okay“. Zum Thema Fangesänge formulierte Peter Neururer, der an dieser Stelle keine wesentlichen inhaltlichen Unterschiede zwischen Schalke und Bochum erkennen kann, ein eindrucksvolles Statement: „Wenn die Fans aus der Kurve singen: ‚Wir sind Schalker, asoziale Schalker‘, dann hat das mit Fußball nichts zu tun; asozial ist etwas anderes. Einem Fußballfan, wenn er asozial wäre, dem sollte man helfen, dass er nicht mehr asozial ist und sozial bleibt!“
Sport stand nach der großen Pause auf dem Stundenplan, während eines Aerobictrainings mit Mattis Urbanke sollte sich Peter Neururer Gegenstände merken, die parallel zu seiner Turnstunde halb verdeckt über die Bühne getragen wurden, um unter Beweis zu stellen, dass ihm auch heimlich stattfindende Aktionen wie Spicken während einer Klausur nicht verborgen bleiben würden. Es zeigte sich eine beeindruckende Fitness, aber über die „Aufmerksamkeit“ ihres zukünftigen Lehrers, was das Schummeln angeht, dürften sich wohl vorzugsweise die Schüler:innen freuen. Kunst war dann die letzte Disziplin, in der Peter Neururer seine Kompetenz unter Beweis stellen musste. Mit verbundenen Augen im Wettstreit gegen Ben drei Gegenstände zeichnen, wobei die Zuschauer im Hinblick auf die Qualität zensieren, das war wiederum keine leicht zu bewältigende Aufgabe. Vergleichsweise pessimistisch ging Peter Neururer ans Werk: „Bevor ich hier ans Max-Planck gekommen bin, war ich ein Siegertyp!“. Schalke-Logo, BVB-Logo und ein Bierglas, mit einem Unentschieden konnten beide Kontrahenten zunächst gut leben, im entscheidenden „Schnick, Schnack, Schnuck“ setzte sich schließlich dann aber Peter Neururer durch. Das abschließende Pantomimespiel, in dem vom Publikum in Szene gesetzte Begriffe rund um Schule einerseits und Sport andererseits zu erraten waren, konnte Peter Neururer mit 6:4 gegen Noah Bullerkotte aus der Q1 für sich entscheiden.
Dass der Bewerber um die Stelle die wesentlichen Qualifikationen besitzt, um am MPG als Lehrkraft tätig zu sein, stand für die Moderatoren am Ende des Abends außer Frage. Entscheiden musste dann aber das Publikum, das dem Gast jedoch mit einem tosenden Applaus signalisierte, dass er aus Sicht des Auswahlgremiums die Anforderungen vollumfänglich erfüllt. Wir danken Peter Neururer sehr herzlich für seine engagierte Bewerbung und sind sehr gespannt, ob wir ihn nach den Sommerferien im Lehrkräftezimmer und in den Unterrichtsräumen als hochqualifizierte Verstärkung des Kollegiums begrüßen dürfen!
Henner Alt