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Schwarzbach Exkursion Bio LK Q2

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Am 20.08.2020 sind wir mit dem gesamten Biologie LK, sowie unserem LK-Lehrer Herrn Baakes und Herrn Plischka zum Heidhof in Bottrop gefahren, um eine Gewässeruntersuchung am sich dort befindlichen Schwarzbach durchzuführen. Da wir uns im zweiten Halbjahr der Q1 sowie den ersten Wochen der Q2 bereits ausführlich mit dem Thema Ökologie, welches einen der vier übergeordneten Themenbereiche des Biologie LKs darstellt, beschäftigt hatten, war dies eine fantastische Möglichkeit, auch einen der praktisch angelegten Bereiche unseres Themas kennenzulernen und dabei noch an der frischen Luft zu sein.

Nach einer ersten Einführung in die drei verschiedenen Bereiche Ökomorphologie, Biologische Wassergütebestimmung und Wasseranalyse durch unsere Betreuer, bei welcher uns erklärt wurde, wie wir die unterschiedlichen Geräte, Chemikalien und Hilfsmittel zur Gewässeruntersuchung verwenden konnten, machten wir uns im Gänsemarsch auf den Weg zum nahe und im Wald gelegenen Schwarzbach, welcher große Teile der Kirchheller Heide entwässert, die sich im Nordwesten von Bottrop-Kirchhellen erstreckt. Die Aufgabe, mit welcher wir uns im Laufe des Tages beschäftigen sollten, war es, in Gruppen herauszufinden, inwiefern die ökomorphologischen, chemischen und biologischen Charakteristika des Schwarzbaches denen eines typischen naturnahen Waldbaches zuzuordnen waren.

In 4er- beziehungsweise 5er-Gruppen wurden wir zunächst den verschiedenen Stationen zugeteilt. Die erste Station befasste sich mit der biologischen Wassergütebestimmung und war die wohl abenteuerlichste der drei. Zwei Mitglieder der Gruppe wurden mit Keschern ausgestattet und machten sich im Bach auf die Suche nach allem, was kreuchte und fleuchte. Die zahlreichen Kleinstlebewesen, die wir aus dem Wasser und Grund des Baches beförderten, wurden dann an einem kleinen Tisch in ein Becken mit Wasser umgefüllt und gesammelt. Dann machten wir uns an die Arbeit, die gefangenen Tiere zu identifizieren. Dazu füllten wir einzelne von ihnen in eine Lupendose, um sie genauer betrachten zu können. Dann nahmen wir die biologische Bestimmungshilfe, welche detaillierte Beschreibungen sowie Fotos dutzender Tierchen enthielt, und suchten dort nach den gefangenen Tieren. Nebenbei führten wir eine Liste, in der wir die gefundenen Tiere und ihre Anzahl festhielten, sowie den sogenannten Saprobienindex, das wichtigste der Station, eintrugen. Der Saprobienindex gibt nämlich an, wie hoch die Ansprüche eines bestimmten Lebewesens an seine Umwelt sind, beispielsweise, wie sauber oder wie warm das Wasser eines Baches sein muss, damit es dort leben kann. Mithilfe der gesammelten Daten über die Vielfalt der im Schwarzbach lebenden Insekten und ihren zugehörigen Saprobienwerten konnten wir also ableiten, wie gut die Wasserqualität des Schwarzbaches ist.

 

Die zweite Station war die ökomorphologische Untersuchung. Dort konnten wir mithilfe eines Maßbands und eines Zollstocks das Bachprofil, also die durchschnittliche Tiefe des Bachs, ermitteln. Aufgrund der sehr hohen Temperaturen der letzten Wochen war der Schwarzbach allerdings etwas ausgetrocknet, weshalb sich die anschließende Messung der Strömungsgeschwindigkeit mit dem Strömungsmessgerät als eher schwierig erwies. Weitere Beobachtungen, die wir an dieser Station machen konnten, waren beispielsweise auch die Uferneigung und Laufform des Bachs, sowie verschiedene Bachsubstrate wie Sand, Totholz oder auch Falllaub. Des Weiteren konnten wir mit einer zweiten Bestimmungshilfe die unterschiedlichen am Ufer des Schwarzbachs vorzufindenden Ufergehölze näher bestimmen. Wieder wurde alles fleißig dokumentiert.

Abschließend machten wir uns dann an die chemische Analyse des Wassers. Dazu entnahmen wir Wasserproben und untersuchten diese mit aufgesetzter Schutzbrille mithilfe einiger Chemikalien auf verschiedene Werte, wie beispielsweise den pH-Wert, den Sauerstoffgehalt oder auch den Gehalt von Sulfat oder Nitrat im Wasser. Bei der Auswertung waren leicht erhöhte Leitfähigkeits-, Chlorid- und Sulfatwerte erkennbar, was auf die bergbaulichen Folgewirkungen zurückzuführen ist.

Nach dem Durchlauf der drei Stationen war der Ausflug ins Freie dann auch schon um und wir ließen den nun gründlichst untersuchten Schwarzbach hinter uns – mit dutzenden Mückenstichen und Flohbissen.