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Schüleraustausch Bari–Gelsenkirchen

Lange haben wir diesem Augenblick entgegengefiebert und endlich war es am Samstag, dem 23.02. soweit. 18 Schülerinnen und Schüler flogen um 17.35 Uhr mit Frau Scharf und Frau Haakshorst nach Bari, in die Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien.

Nachdem wir am Flughafen mit großem Applaus von Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrerinnen des Liceo Tecnico e linguistico Marco Polo empfangen worden waren, ging es für unsere teilweise etwas bangen Schülerinnen und Schüler zu ihren Gastfamilien nach Hause, wo sie sehr freundlich aufgenommen wurden und erst einmal die Gelegenheit hatten, neben ihren italienischen Mitschülerinnen und Mitschülern auch deren Familien besser kennenzulernen. Der Sonntag stand also voll und ganz im Zeichen der italienischen Familien, in denen unsere Schülerinnen und Schüler bereits an einem einzigen Tag zahlreiche Eindrücke sammeln konnten und vor allem von der italienischen Esskultur fasziniert waren.

Das eigentliche Programm begann dann am Montag, an dem wir bei herrlichem Sonnenschein zunächst zu den Grotte di Castellana fuhren, wo wir eine interessante Führung erhielten. Es folgte ein Besuch des malerischen Dorfes Alberobello mit den für die Region bekannten Trulli (runde Steinhäuser mit einem kegelförmigen Dach, die ohne Mörtel gebaut wurden). Am Nachmittag besuchten wir die „weiße Stadt“ Ostuni und das an der Adriaküste gelegene Städtchen Polignano. Zu allen Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten hielten die italienischen Schüler auf Deutsch einen kurzen Vortrag über deren Besonderheiten, wichtige geschichtliche Daten etc.

Am Dienstag erkundeten die Schüler bei einer Stadtrallye Giovinazzo, einen kleinen Ort ca. 15 km nördlich von Bari, während sie am Mittwochabend von ihren neuen italienischen Freunden durch Baris Altstadt geführt wurden und kunsthistorische Kurzvorträge geboten bekamen. Außerdem gab es zur Stärkung Baris beste Focaccia.

Eine zusätzliche Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit italienischen Speisen und Bräuchen bekamen die Schüler Mittwoch und Donnerstag Vormittag in der Schule. In gemischtsprachigen Gruppen erarbeiteten sie kulturelle Unterschiede, die sie am Samstag anhand verschiedener, teils äußerst amüsanter Produkte präsentierten. Auch haben sie zwei Stunden Unterricht in unserer italienischen Partnerschule miterlebt.

Am Freitag führte uns das Ausflugsprogramm zunächst in den Parco nazionale della Murgia, ein sehr steiniges, aber auch landwirtschaftlich genutztes Gebiet im Landesinneren der Region. Dort besuchten wir eine sogenannte masseria, einen Gutshof,auf den wir sowohl zur Herstellung von Mozzarella und Ricotta als auch zur Verkostung vieler landestypischer Häppchen eingeladen waren. Die Käseherstellung wurde uns aber nicht nur vorgeführt, sondern wir selbst konnten kräftig Hand anlegen, u.a. beim Kuhmelken, Milchrühren (der wichtigste Teil der Mozzarellaherstellung), beim Käsedrücken und Mozzarellaformen.

Nach dem Besuch der masseria ging es dann noch zum berühmten Castel del Monte, danach in das pittoreske Hafenstädtchen Trani und zum Abschluss nach Andria in das Museo del confetto, wo uns die Herstellung der mit Mandeln, Schokolade, Likör etc. gefüllten landestypischen Süßigkeit aus Zuckerguss vorgestellt wurde.

Trotz dieses ausgedehnten Tagesprogramms verzichteten die Schüler am Abend natürlich nicht darauf, auch noch kräftig zu feiern, denn am Samstag hieß es schon wieder Abschied nehmen.

Ein letztes Zusammentreffen in der Schule zur Präsentation der in den Gruppen erarbeiteten Produkte wurde herrlich mit einem leckeren Buffet italienischer dolci und mit den für Italien so typischen balli di gruppo (Gruppentänzen) abgerundet. Natürlich flossen hier schon die ersten Tränen, die nachmittags am Flughafen nicht mehr aufzuhalten waren. Nur gut, dass wir mit der Gewissheit abgefahren sind, dass es ein rundum gelungener Austausch war und wir unsere italienischen Freunde im Mai in Gelsenkirchen begrüßen dürfen.

C. Scharf / K. Haakshorst