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Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am MPG

Am Mittwoch, dem 5. April, versammelten sich die Stufen der EF und Q1 in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums, um an einem ganz besonderen Highlight teilzunehmen: Sechs SpitzenpolitikerInnen verschiedener Parteien stellten sich einer Podiumsdiskussion zur Landtagswahl. Als KandidatInnen konnten Sandra Latzke und Henner Alt stellvertretend für die Schülerschaft Susanne Cichos (FDP), Sascha Kurth (CDU), Bettina Peipe (Die Linke), Jürgen Prekel (Bündnis90/ Die Grünen), Jan Preuß (AfD) und Sebastian Watermeier (SPD) begrüßen.

Die im Sowi-Unterricht der Q1 vorbereitete Podiumsdiskussion, die in die Themenblöcke „Bildung und Wissenschaft“, „Arbeit und Soziales“, „Integration und Demokratie“ sowie „Umwelt und Energie“ unterteilt war, leiteten die drei Schülerinnen Luisa Böning, Sophia Schumacher und Fabia Stonjek. Dabei wurden ganz aktuelle Fragestellungen sehr rege diskutiert: Sowohl die Entscheidung für ein Abitur nach neun oder acht Jahren sowie ein möglicher Mehrwert des sozialen Arbeitsmarktes für Gelsenkirchen als auch die Integration von Flüchtlingen waren heiß debattierte Fragestellungen. Der vierte angedachte Themenblock zu Umwelt und Energie konnte aufgrund der intensiven Diskussion und des daraus resultierenden Zeitmangels leider nicht mehr behandelt werden. Die LandtagskandidatInnen hatten bei jedem Themenfeld zunächst die Möglichkeit, zu zuvor im Unterricht gesammelten Fragen Stellung zu beziehen; im Anschluss daran konnten aber auch die SchülerInnen noch persönliche Fragen aus dem Plenum heraus stellen.

Die ZuschauerInnen stellten im Laufe der Diskussion fest, dass manche Parteien durchaus ähnliche Meinungen vertreten. Beispielsweise waren sich die CDU, die Grünen und die FDP bei der G8- und G9-Debatte einig, keine „Rolle-rückwärts“ vollziehen zu wollen, sondern „Weichen zu stellen“, um individuelle Entscheidungen an Schulen zu ermöglichen. Die SPD vertrat dabei die Auffassung, es sei ein „guter Kompromiss“, die SchülerInnen mit ihren Eltern abstimmen zu lassen, welcher Weg ganz persönlich der bessere für sie sei. Bei dem Themenbereich Arbeit und Wirtschaft äußerte die Kandidatin der Linken Bettina Peipe die Forderung nach einem höheren Mindestlohn, da der jetzige „erniedrigend“ sei und die immer häufiger anzutreffende Rentnerarmut daraus resultiere. Jedoch kritisierte Sebastian Watermeier (SPD), dass die Themen Rente und Mindestlohn Bundesentscheidungen seien und deshalb auch erst im Vorfeld der Bundestagswahl thematisiert werden sollten.

Die momentan medial sehr präsenten Fragestellungen im Zusammenhang mit der Integration von Flüchtlingen wurden besonders intensiv von den PolitikerInnen und auch von den MPG-SchülerInnen debattiert. Für Jürgen Prekel von den Grünen gehört das Asylrecht zum Grundgesetz und solle deshalb „ keine Obergrenze kennen“. Auch die AfD meldete sich bei diesem Thema zu Wort und vertrat hierbei die Auffassung, dass eine Obergrenze bei sogenannten „Wirtschaftsflüchtlingen“ erstrebenswert sei. Diese Äußerung führte zu einer hitzigen Debatte unter den KandidatInnen und zugleich auch zu Unmut bei den ZuhörerInnen im Publikum.

Zum Abschluss der Veranstaltung baten die drei Moderatorinnen darum, den Satz „Wenn die Partei XY politische Verantwortung in NRW trägt, dann…“ zu vervollständigen, wobei den KandidatInnen dabei jeweils eine Partei zugelost wurde. Mit Ausnahme der AfD, welche auffällig oft von den anderen KandidatInnen und auch dem Publikum kritisiert wurde, fiel das Ergebnis unter Berücksichtigung, dass jede andere Partei zunächst mal eine Konkurrenz darstellt, vergleichsweise harmlos aus.

Die spannende und aufschlussreiche Diskussion zur Landtagswahl lieferte den SchülerInnen eine solide Basis, um sich letztlich eine eigene Meinung zu den Wahlprogrammen und Positionen der einzelnen Parteien bilden zu können.

Alara Keskinkilic und Lena Popp (beide Q1)