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Lernferien NRW an der Wewelsburg

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In den Herbstferien durfte ich am Projekt Lernferien NRW teilnehmen, das auf der Wewelsburg stattfand. Die einwöchige Veranstaltung widmete sich der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und der Aufgabe, die Erinnerung an diese historische Epoche für kommende Generationen zu bewahren.

Die Wewelsburg, die im Nationalsozialismus als ideologisches Zentrum diente, war dabei ein zentraler Lernort. Wir beschäftigten uns intensiv mit ihrer Geschichte und der symbolischen Bedeutung, die sie innerhalb der NS-Ideologie einnahm. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der sogenannten “schwarzen Sonne”, deren historische und ideologische Hintergründe wir kritisch analysierten. Der Besuch des Museums der Wewelsburg bot uns vertiefte Einblicke in die Rolle des Ortes im Nationalsozialismus.

Die „schwarze Sonne“ ist ein Symbol, das in der Wewelsburg eine zentrale Rolle spielte und von den Nationalsozialisten für ihre Ideologie vereinnahmt wurde. Es besteht aus einem Kreis mit zwölf radial angeordneten Speichen und wurde von Heinrich Himmler mit mystischen und okkulten Bedeutungen in Verbindung gebracht. Bis heute wird es in rechtsextremen Kreisen verwendet, was eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Geschichte und Symbolik notwendig macht.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Programms war der Besuch des Konzentrationslagers Dachau. Dieser Besuch verdeutlichte uns eindrücklich die Gräueltaten des NS-Regimes und regte dazu an, über die Bedeutung von Gedenkstätten und Denkmälern nachzudenken. Besonders intensiv diskutierten wir die Rolle solcher Erinnerungsorte in der heutigen Gesellschaft und deren Relevanz im Kontext aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, da rechtsextreme Ideologien in unserer Gesellschaft wieder an Einfluss gewinnen. Es ist unsere Verantwortung, solchen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten und aktiv für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft einzustehen. Nur durch die klare Ablehnung von Rechtsextremismus und Populismus können wir die Fehler der Vergangenheit vermeiden und eine gerechte Zukunft gestalten.

Zum Abschluss der Woche wurden alle Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihre Eindrücke und gewonnenen Erkenntnisse in kreativen Projekten umzusetzen. Diese entstanden in Form von Gedichten, Geschichten oder Liedern und fassten die Erfahrungen und Gedanken der Woche auf unterschiedliche Weise zusammen. Die Vielfalt der Ergebnisse zeigte eindrucksvoll, wie individuell die Reflexion der Ereignisse und Themen war.

Die Teilnahme an den Lernferien NRW hat mir ein vertieftes Verständnis für die historische Verantwortung vermittelt, die unsere Generation trägt. Neben der Wissensvermittlung regte die Woche dazu an, über Werte wie Menschlichkeit, Demokratie und Gerechtigkeit nachzudenken und sich aktiv für deren Erhalt einzusetzen.

Das Projekt war eine wertvolle Möglichkeit, sich nicht nur theoretisch, sondern auch emotional und kreativ mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Erfahrungen dieser Woche haben bei mir ein starkes Bewusstsein dafür geschaffen, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen, um die Zukunft mitzugestalten.

Lara Haselhorst

Wer Interesse an der Teilnahme an den Lernferien NRW hat, kann sich gerne an Frau Latzke wenden. Alle Informationen und Angebote sind zudem auf der Website www.lernferien-nrw.de einzusehen.