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Gelsenkirchen als „Smart City“

Im Unterricht thematisierte der Leistungskurs Erdkunde der Q2 aktuelle Leitbilder und Leitideen der Stadtentwicklung und hat sich dabei auch mit dem Leitbild der „Smart City“ auseinandergesetzt. Um die Idee auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen, haben es sich die Schülerinnen und Schüler nicht nehmen lassen, zu diskutieren, inwieweit unsere Heimatstadt Gelsenkirchen das Potenzial zur Smart City hat. Hierfür besuchte ein lokaler Experte, Manfred vom Sondern, Mitarbeiter der Stadt Gelsenkirchen, den Leistungskurs am 29. November und diskutierte Chancen und Risiken von Digitalisierung, Vernetzung und smarter Technologie für Gelsenkirchen.

Dabei wurde schnell deutlich, dass mit Gelsenkirchen als Smart City viele Möglichkeiten in Gesundheit, Umwelt, Verkehr aber auch beispielsweise in Bildung und Wissenschaft verwirklicht und vor allem auch zukünftig möglich sind. Dazu zählen beispielsweise die Durchführung einer Operation in den Evangelischen Kliniken und eine Live-Übertragung dieser in den Wissenschaftspark, bei dem 200 Fachärzte die OP live im Austausch mit der operierenden Fachärztin verfolgten. Aber auch der Ausbau von Glasfasernetzen in Schulen und Kitas oder die App „GE-meldet“, die es ermöglicht direkt vor Ort per Smartphone Verunreinigungen in der Stadt zu melden, gehören zu den Aspekten zur Verwirklichung einer „smarten“ Stadt.

In der Diskussion wurde aber auch schnell klar, dass die Realisierung einer ganzheitlichen „Smart City“ viel Kraft, Zeit und vor allem finanzielle Mittel kostet, die es erst einmal aufzubringen gilt. Die Schülerinnen und Schülern betrachteten ebenfalls den Aspekt der Risiken, die beispielsweise mit einem „gläsernen Menschen“, dessen transparentes Nutzungsverhalten für Staat oder Wirtschaft verbunden wäre, kritisch. Zusammenfassend konnte festgehalten werden, dass neue Technologie durchaus ihre Potenziale hat- ihr Mehrwert für Mensch und Gesellschaft aber kein Selbstläufer ist und man sehr genau hinschauen muss, wo dabei Risiken für Privatsphäre und Datenschutz entstehen können.

Herr vom Sondern hat angeboten in naher Zukunft gern nochmal zum MPG kommen, um die Möglichkeiten von GeoData Infrastruktur, die es ermöglicht räumliche Daten als thematische Karten zu nutzen und OpenData, einer Plattform zur Verbreitung von städtischen Daten, mit den Schülerinnen und Schülern auszuprobieren. Wir bedanken uns ganz herzlich für den Besuch sowie die Möglichkeit zur Diskussion und freuen uns über den weiteren Austausch.

Sandra Latzke