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Der Chef nimmt seinen Hut

In einer stimmungsvollen und persönlich gehaltenen Feierstunde bedanken sich Vertreter der Bezirksregierung, der Politik, Lehrerinnen und Lehrer, Ehemalige, Eltern und die Schülerinnen und Schüler „seines“ MPGs bei Reinhard Linnenbrink für seinen Einsatz für die Schule in den vergangenen Jahrzehnten.

Es ist eine lange Zeit, auf die Reinhard Linnenbrink heute zurückblickt. Seine erste Begegnung mit der Schule reicht zurück in die 60er-Jahren des vergangenen Jahrtausends, in der er die Schule selbst als Schüler besucht hatte. Nach einer kurzen Unterbrechung durch Wehrdienst und Studium folgten Referendariat und Lehrertätigkeit seit den 70er-Jahren. Vielleicht ist es auch eine Folge dieser langen beachtlichen Wirkungszeit und Verbundenheit, dass er von Schülerinnen und Schülern, Ehemaligen und Kollegen als verständnisvoller Ansprechpartner mit dem richtigen Maß an Gelassenheit und Ermunterung beschrieben und geschätzt wird. Am Donnerstag wurde Reinhard Linnenbrink in feierlichem Rahmen in der Aula des MPGs in den Ruhestand verabschiedet. Oberbürgermeister Frank Baranowski, der einst selbst als Referendar mit dem Geehrten am Max-Planck-Gymnasium tätig war, erinnerte an die gemeinsame Zeit. Auch Bundestagsabgeordneter Marco Buschmann blickte zurück auf seine Schulzeit am MPG und rief die gelungenen Theateraufführungen im Rahmen der Literaturkurse bei Herrn Linnenbrink sowie seine z.T. unkonventionelle Art bei Vermittlung und Erleben von Literatur in Erinnerung.

Ein besonderer, auch persönlicher Moment der Veranstaltung war dann der Auftritt eines Teils des Ehemaligen-Ensembles, das im Rahmen des Literaturkurses unter der Leitung von Reinhard Linnenbrink im Jahre 1987 Brechts „Dreigroschenoper“ aufgeführt hatte. Die grandiose Darbietung des Kanonensongs sowie — gemeinsam mit ihrem damaligen Regisseur — die Zugabe der Ballade „Wovon lebt der Mensch“ ließen auch diejenigen im Publikum, die bei der Aufführung vor 26 Jahren nicht anwesend waren, ahnen, warum Reinhard Linnenbrink diese Inszenierung in einem Gespräch mit der WAZ als eine Sternstunde seiner Arbeit sah.

Die heutigen Schüler würdigten ihrerseits den scheidenden Schulleiter, den sie teilweise auch noch als Lehrer erlebten, durch musikalische Einlagen und eine Dankesrede der Schülersprecherin. Nachdem in einem „einmaligen Chorauftritt“ Schüler, Eltern, Kollegen und Ehemalige Grönemeyers Lied „Mensch“ sangen, was sich Reinhard Linnenbrink gewünscht hatte, bedankte sich der „Chef“ in einer Abschiedsrede bei allen denjenigen, die seine erfolgreiche Arbeit am MPG möglich gemacht haben.

Der Schulleiter des Max-Planck-Gymnasium nimmt mit dem morgigen Freitag endgültig seinen Hut und verabschiedet sich in den Vorruhestand. Die Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen ziehen den ihrigen und bedanken sich für die vertrauensvolle und von gegenseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine neue Lebensphase von Herzen alles Gute.

R. Spillner